Frankreich bewegt sich stetig auf die E-Invoicing- und E-Reporting-Pflicht 2026 zu. Das Land stärkt sein rechtliches Rahmenwerk, startet technische Tests und veröffentlicht neue Leitlinien für Unternehmen. Zu den jüngsten Entwicklungen gehören Änderungen im Haushaltsentwurf 2026, die Öffnung der Interoperabilitätstests durch die AIFE sowie eine von der Regierung veröffentlichte Folgenabschätzung, die Unternehmen bei der Vorbereitung unterstützt. Diese Maßnahmen unterstreichen Frankreichs Engagement für ein strukturiertes, regelkonformes und kooperatives E-Invoicing-Ökosystem.
Haushaltsgesetz aktualisiert den E-Invoicing-Rahmen
Der französische Haushaltsentwurf für 2026 (Projet de loi de finances pour 2026, n°1906) führt mehrere Änderungen am nationalen E-Invoicing- und E-Reporting-Rahmen ein. Diese sollen bestehende Vorschriften mit früheren Regierungsankündigungen und laufenden Verwaltungsmaßnahmen in Einklang bringen, wie bereits in Frankreich bereitet letzte Schritte für das E-Invoicing 2026 vor beschrieben.
Eine wichtige Änderung betrifft die Terminologie: „Plateforme Agréée“ (PA) ersetzt offiziell „Plateforme de Dématérialisation Partenaire“ (PDP). Diese Vereinheitlichung schafft mehr Klarheit und Konsistenz innerhalb des französischen Modells.
Das Public Invoicing Portal (PPF) wird nun offiziell als Zentrales Verzeichnis bezeichnet. Zertifizierte Plattformen (PA) sind für die Datenpflege verantwortlich. Um Stabilität zu gewährleisten, gilt eine Mindestdienstleistungsdauer von sechs Monaten beim Wechsel zwischen Plattformen.
Weitere Klarstellungen betreffen die E-Reporting-Pflichten, insbesondere für B2B- und B2C-Transaktionen. Die Vorschriften bestätigen, dass Zahlungsdaten nur für Dienstleistungen gemeldet werden müssen, bei denen die Mehrwertsteuer bei Zahlung fällig wird. Die Strafen steigen von 15 € auf 50 € pro Rechnung, und eine neue Sanktion gilt für Unternehmen, die keine zertifizierte PA-Plattform für den Empfang von E-Rechnungen nutzen. Eine dreimonatige Korrekturfrist ist vorgesehen.
Obwohl diese Änderungen den Rechtsrahmen stärken, wird eine mögliche Verschiebung der E-Reporting-Pflicht von 2026 auf 2027 noch geprüft, wie bereits in Das französische Parlament bestätigt den ursprünglichen E-Invoicing-Zeitplan berichtet.
AIFE startet Testphase für akkreditierte Plattformen
Die französische Behörde AIFE (Agence pour l’Informatique Financière de l’État) hat die Qualifikationsumgebung für das Public Invoicing Portal (PPF) eröffnet. Dies ist der nächste Schritt nach der Bestätigung von Chorus Pro als Vorgängerportal in Frankreich bestätigt Chorus Pro für öffentliche E-Rechnungen.
Akkreditierte Plattformen (PA) haben nun bis zum 14. Januar 2026 Zeit, die vorgeschriebenen Interoperabilitätstests mit dem PPF und untereinander durchzuführen. Diese Tests sind entscheidend, um technische Kompatibilität und einen reibungslosen Datenaustausch sicherzustellen.
Nach Einreichung der Testberichte hat der Registrierungsdienst zwei Monate Zeit, die Ergebnisse zu prüfen oder etwaige Mängel zu melden. Diese Phase ist entscheidend, um die betroffenen Akteure rechtzeitig auf die Einführung im September 2026 vorzubereiten.
Regierung veröffentlicht Folgenabschätzung für E-Invoicing
Um Unternehmen bei der Vorbereitung zu unterstützen, hat die französische Regierung einen kurzen Fragebogen veröffentlicht, betitelt „Elektronische Rechnungsstellung – was bedeutet das für mich?“. Die vier Fragen helfen Unternehmen zu verstehen, wie die Reform ihre Abläufe beeinflusst und welche Maßnahmen erforderlich sind.
Dieser Leitfaden soll den Übergang vereinfachen und spiegelt die kooperative Haltung der Behörden wider, die eng mit der Privatwirtschaft und anderen EU-Ländern wie Deutschland zusammenarbeiten, wie in Frankreich und Deutschland bündeln Kräfte für E-Invoicing beschrieben.
Änderungen, auf die sich Unternehmen vorbereiten müssen
- „Plateforme Agréée“ (PA) ersetzt „Plateforme de Dématérialisation Partenaire“ (PDP).
- Das Public Invoicing Portal (PPF) wird zum Zentralen Verzeichnis.
- Interoperabilitätstests müssen bis Januar 2026 abgeschlossen sein.
- Erhöhte Bußgelder für Nichteinhaltung und falsche Nutzung.
- Mögliche Verschiebung der E-Reporting-Pflicht auf 2027.
- Neuer Fragebogen der Regierung unterstützt Unternehmen bei der Vorbereitung.
Frankreichs Fortschritte zeigen, dass sich das E-Invoicing-System zu einem stabilen und interoperablen Rahmen entwickelt. Mit klaren Regeln, Tests und Kommunikation haben Unternehmen nun die richtigen Werkzeuge, um sich auf eine vollständig digitale Rechnungsstellung vorzubereiten.


